Übersetzerinnen und Übersetzer sind die Hidden Champions der Literaturwelt. Ihre Werke füllen in aller Heimlichkeit ganze Bücherregale, ihr Wirken erschließt uns die Welt, ihre Worte leben mit uns. Und doch nimmt kaum jemand von ihnen Notiz, kennt kaum jemand auch nur ihre Namen. Sie sind, um eine Formulierung des Kritikers Denis Scheck aufzugreifen, die „unbesungenen Helden der Literatur“.
Wir wollen singen.
Wir besingen die übersetzte Literatur, schon in unserem Namen: TraLaLit, das ist die Hymne auf Translated Literature, übersetzte Literatur, littérature traduite, literatura traducida, þýddar bókmenntir, литература переведенная.
In unseren Texten lenken wir den Blick auf die Übersetzung und überwinden das simple Schema „gut gemacht/schlecht gemacht“. Denn Übersetzen ist die künstlerische Interpretation, nicht die technische Kopie eines Originaltextes. Wer übersetzt, der legt nicht wie ein DJ Platten auf. Wer übersetzt, der dirigiert ein ganzes Orchester.
Übersetzungskritik, wie wir sie uns vornehmen, wird oft eingefordert (ungefähr bei jeder Übersetzerpreisverleihung), aber selten in die Tat umgesetzt. Es gibt daher auch kaum gute Vorbilder für unser Unterfangen (die, die wir doch gefunden haben, sind hier verlinkt). Texte, die Übersetzungen so würdigen, wie sie es verdient hätten, nämlich weder oberflächlich noch pedantisch, weder banal noch akademisch, sind selten.
TraLaLit ist deshalb auch eine große Experimentierplattform für Übersetzungsfeuilleton. So vielfältig wie die Literatur, die übersetzt wird, sollen auch unsere Texte sein: Mal lustig, mal akribisch, mal meinungsstark, mal ausgewogen, mal polemisch.
Und all das machen wir ohne Geld und ohne kommerzielle Absicht. Wir freuen uns auf Debatten und laden alle Leserinnen und Leser herzlich ein, sich einzubringen. Wie das geht, steht hier.