Am 12. September 2023 war der Booker Prize-Träger 2022 mit seinem zweiten, preisgekrönten Roman The Seven Moons of Maali Almeida beim Internationalen Literaturfestival in Berlin zu Gast. Vor einem vollen Saal und zusätzlich über einen Livestream zugeschalteten Zuhörer*innen las der inzwischen merklich routinierte Autor aus seinem Buch, führte eloquent und souverän das Gespräch mit der Moderatorin Barbara Wahlster und lauschte angeregt den Passagen, die der Schauspieler Komi Togbonou aus der noch unveröffentlichten deutschen Übersetzung vortrug. Ja, die deutsche Übersetzung, erwähnte die Moderatorin eingangs, die erscheine leider erst am 28. November, im Gegensatz zur niederländischen zum Beispiel, die sei schon erschienen, man müsse sich also noch ein wenig gedulden.
Noch bevor die Veranstaltung richtig begonnen und der Autor sein Publikum um den Finger gewickelt hatte, ging ein Aufstöhnen und ein Lachen durch den Saal. Man war sich, so wirkte es zumindest, einig darüber, dass die Deutschen mal wieder ganz schön spät dran waren. Bestimmt lachten da auch einige mit, die zwar einer 90-minütigen Veranstaltung auf Englisch folgen können, einen ganzen Roman dann aber doch lieber auf Deutsch lesen, und schlicht enttäuscht waren, dass sie nicht direkt mit der Lektüre beginnen konnten.
Als ich nach einem anregenden und unterhaltsamen Abend dann auf dem Weg nach Hause war, ging mir dieser Moment nicht mehr aus dem Kopf. Karunatilaka hatte doch selbst erwähnt, wie viele Jahre er an seinem Roman gearbeitet hatte, und alle hatten sich doch beim Zuhören selbst davon überzeugen können, dass es sich hier wirklich um einen besonderen Text handelte, mit seinem bissigen Humor und den trockenen Punchlines, die in schnellem Rhythmus aufeinander folgen. Da müsste doch klar sein, dass eine Übersetzung von diesem Buch – eine, die man nicht nur jetzt, schnell, neugierig, sondern auch in zwanzig Jahren noch lesen will − ebenfalls Zeit braucht. Der späte Erscheinungstermin musste doch ein gutes Zeichen sein, dachte ich trotzig. Vermutlich ließ der Rowohlt Verlag seinem Übersetzer einfach die Zeit, die der Text verlangte. Es kommt ja inzwischen viel zu oft vor, dass erfolgreiche oder auch nur erfolgsversprechende englischsprachige Titel unter großem Zeitdruck übersetzt werden, oft von mehreren Übersetzer*innen zusammen, die sich den Text aufteilen.
Ich beschloss also noch auf dem Heimweg, dass ich mir die Übersetzung nach ihrem Erscheinen ganz genau anschauen würde – um zu zeigen, dass gute Übersetzungen Zeit brauchen und das Warten wert sind. Jetzt ist Die sieben Monde des Maali Almeida in der Übersetzung von Hannes Meyer erhältlich, und was soll ich sagen: Mein schöner Plan ist nicht ganz aufgegangen.
Aber bevor ich mich hier mit meiner Enttäuschung breitmache, zunächst zur Handlung: Die beginnt damit, dass ein gewisser Maali Almeida plötzlich in der Schlage vor einem Schalter steht und nicht mehr weiß, wie er dorthin gekommen ist. Er befindet sich in einer Art Bahnhofs- oder Krankenhausgebäude, so genau lässt sich das nicht sagen, und um ihn herum herrscht heilloses Chaos. Alle schreien durcheinander und die Gestalten, die da schreien, sehen merkwürdig aus, irgendwie wabernd, Haut und Augen in unnatürlichen Farben, die Körper übel zugerichtet. Ist das etwa das Jenseits? Ist Maali tot? Ganz sicher ist er sich nicht, vielleicht träumt er ja oder hat nur zu viele von Jakis Partypillen geschluckt, aber seine Erscheinung spricht schon sehr dafür: Seine Kleider sind zerrissen und blutverschmiert, sein Kopf deformiert, ihm fehlt ein Schuh und das Objektiv seiner Kamera, die er noch um den Hals trägt, ist zerbrochen.
Schon nach wenigen Seiten bin ich gefesselt von der Welt, die der Roman eröffnet. Wir befinden uns mit Maali in Colombo, Sri Lanka, Anfang der 1990er Jahre. Maali ist tot, das steht bald fest, nur wie er gestorben ist, das bleibt ein Rätsel. Er befindet sich im Dazwischen, und dieses Dazwischen ist das Colombo, in dem er bis vor wenigen Stunden noch gelebt hat. Die Lebenden ahnen ja nicht, wie viele Geister, Ghoule und Dämonen ihnen ständig um die Ohren sausen. Sie reiten auf Winden, können aber nur überall dort hin schweben, wo ihre Leiche gewesen ist oder ihr Name gesprochen wird.
Vor allem aber hat es mir die Stimme angetan, die von all dem erzählt:
You have seen dead bodies, more than your fair share, and you always knew where the souls had gone. The same place the flame goes when you snuff it, the same place a word goes when you say it. The mother and daughter buried under bricks in Kilinochchi, the then students burned on tyres in Malabe, the planter tied to a tree with his entrails. None of them went anywhere. They were, and then they were not. Just like all of us won’t be when our candles run out of wick. The wind takes you and the world swings by at the speed of a rickshaw, faces and figures flutter past, some less terrified than others, most with feet that don’t touch the ground. You have one response for those who believe Colombo to be overcrowded: wait till you see it with ghosts.
Du hast schon mehr als genug Leichen gesehen, und jedes Mal wusstest du, wo die Seelen hin waren. Dahin, wohin die Flamme verschwindet, wenn man sie ausbläst, wohin auch ein Wort verschwindet, wenn man es ausspricht. Die Mutter und Tochter, unter Ziegelsteinen begraben in Kilinochchi, die zehn Studenten, auf Autoreifen verbrannt in Malabe, der Plantagenbesitzer, mit den eigenen Eingeweiden an einen Baum gefesselt. Keiner von ihnen ist irgendwohin gekommen. Sie waren da, und dann waren sie nicht mehr da. So wie wir alle nicht mehr da sein werden, wenn unserer Kerze der Docht ausgeht. Der Wind trägt dich fort, und die Welt rauscht in Motorrikschageschwindigkeit vorbei, Gesichter und Gestalten flattern vorüber, einige weniger entsetzt als andere, und die Füße der meisten berühren nicht den Boden. Den Leuten, die Colombo für überlaufen halten, hast du eines zu sagen: Wartet, bis ihr die Stadt mit Geistern gesehen habt.
Für die Geister der Toten ist dieses „Dazwischen“-Colombo ein Schritt auf ihrem Weg ins „Licht“. Sieben Monde, sieben Tage und Nächte haben sie Zeit, ins Licht zu gehen, sonst verschließt es sich ihnen für immer. Aber Maali hat noch etwas zu erledigen: Er muss verhindern, dass seine Fotos verloren gehen. Vor seinem Tod war er Kriegsfotograf, ist seit Ausbruch des Bürgerkriegs 1983 für unterschiedliche Auftraggeber in Kampfgebiete gereist, wurde Zeuge von Protesten, Verschwörungen, Massakern und unbeschreiblicher Grausamkeit. Was er gesehen hat, hat er mit seiner Kamera festgehalten, und die Negative seiner wichtigsten Aufnahmen hat er gut versteckt. Jetzt, da er tot ist und diejenigen, denen sie schaden würden, seine Bilder verschwinden lassen, muss er dafür sorgen, dass alle sie sehen. Er versucht, seine beste Freundin Jaki und seinen Geliebten DD dazu zu bringen, die Negative zu finden, aber als Geist ist das gar nicht so einfach. Sieben Monde, sieben Kapitel lang folgen wir Maali durch Colombo, während Jaki und DD, sowie zwei bestochenen Polizeibeamten, nach dem vermissten Maali suchen.
Mit Maali Almeida hat Shehan Karunatilaka einen Erzähler geschaffen, durch den schier unsagbare Gewalt erzählbar wird. Maali spricht in der zweiten Person, führt als einer, der sich selbst überlebt hat, mit einem Du, das vielleicht mal sein Ich war, ein ungebremstes Selbstgespräch. Er erzählt von sich selbst aus der Beobachterposition heraus, auf die sein Dasein nun beschränkt ist. Und er spricht als einer, der schon alles gesehen hat, den nichts mehr schockiert, und der nichts mehr zu verlieren und niemandem Rechenschaft abzulegen hat.
Bei der Erzählstimme fängt meine Enttäuschung beim Lesen der deutschen Übersetzung an. Die ersten hundert Seiten habe ich noch im Original gelesen; auch ich war ungeduldig und wollte lieber gleich mit der Lektüre beginnen. Ich war sofort gepackt vom Rhythmus, von der Schlagfertigkeit – und erkenne Maalis Stimme dann in der Übersetzung nur mit Mühe wieder. Sie ist weniger spitz, weniger gewitzt. Die Sätze sind unrhythmischer, meist umständlicher als im Original, und zerfasern oft, statt am Ende mit einer flachen Pointe einzuschlagen:
That kind of talk will get you put in a tyre.
Mit solchen Worten handelst du dir einen Reifen um den Hals ein.
Das Beispiel ist recht beliebig herausgegriffen, zeigt aber anschaulich die Tendenz der Übersetzung, Klang und Rhythmus der Sätze aufzuweichen. Und es macht noch ein weiteres, damit zusammenhängendes Problem deutlich: Das Register der Erzählung verrutscht – wie hier bei „that kind of talk“/„mit solchen Worten“ – merklich nach oben, sowohl in der Erzählstimme als auch in der Figurenrede. Selbst in großer Aufregung wird viel im Präteritum gesprochen, Satzstrukturen werden umständlich und Redefluss und verbale Schlagabtausche verlieren an Tempo. Auch einzelne Ausdrücke heben das Register immer wieder an, wie hier in dieser Frage, die Maalis Mutter an Jaki und DD richtet:
‘Did he tell either of you that he tried to suicide?’
„Hat er einem von euch je erzählt, dass er mal einen Selbstmordversuch unternommen hat?“
Nicht erst beim direkten Vergleich mit dem Original fallen solche Ausdrücke auf. Der Blick ins Original lässt hier noch etwas deutlich werden, auch das kennzeichnend für die Übersetzung insgesamt: Hannes Meyer ergänzt eine Menge Füll- und Bindewörter, wie hier „je“ und „mal“; besonders oft tauchen „auch“s und „aber“s auf, wo sie im Original nicht stehen. Es wird den meisten Übersetzer*innen so gehen, dass sich in der ersten Fassung zu viele Partikeln und andere Füllwörter einschleichen. Viele davon sollten dann aber bei der Überarbeitung gestrichen werden. Denn meist sind sie überflüssig, für Ton und Rhythmus nicht immer vorteilhaft, und manchmal verschieben sie auch den Sinn eines Satzes, wie in den folgenden Beispielen:
She also spies a teddy bear that your dad brought back from Colombo along with a sexually transmitted disease, which was his parting gift to your Amma.
Jonny serves tea infused with ginger and royal jelly. The way he taught you to make it.
Jaki findet auch den Teddybären, den dein Vater im gleichen Jahr mitgebracht hat, wie auch eine gewisse sexuell übertragbare Krankheit, sein Abschiedsgeschenk an deine Amma.
Jonny serviert Tee mit Ingwer und Gelée Royale. Genau wie er es auch dir beigebracht hat.
Besonders Maali als Erzähler, der in erster Linie über sein Sprechen charakterisiert wird, ist in der Übersetzung etwas schwerer greifbar. Das hängt auch mit zwei weiteren grundlegenden Schwierigkeiten bei der Übertragung einer Erzählung in der zweiten Person Singular ins Deutsche zusammen: „you“ könnte man in manchen Kontexten ja auch als „man“ übersetzt, nicht als „du“. Das tut der Übersetzer gelegentlich an Stellen, wo sich dadurch eine allgemeinere, vagere Wahrnehmungsperspektive auftut. Ich höre Maali hier auf Deutsch oft bei „du“ und damit ganz bei sich und seiner Wahrnehmung bleiben, aber das ist Interpretationssache.
Fataler für die Übersetzung ist das zweite Problem: Neben Passagen im Präsens gibt es immer wieder Rückblenden, in denen Maali in die Vergangenheitsform wechselt. Die klare Unterscheidung der beiden Zeitebenen muss unbedingt beibehalten werden, denn damit spielt der Roman – zwei Zeitebenen überlagern sich am selben Schauplatz und manchmal scheinen sie sich kurz übereinanderzulegen oder gar zu verschwimmen. Nun sind deutsche Verben in der zweiten Person Singular Präteritum leider sehr sperrig, fast immer mehrsilbig und in mündlicher Sprache eher unnatürlich. Ganz auf das Perfekt auszuweichen, brächte auch eine Reihe von Schwierigkeiten mit sich. Also entscheidet der Übersetzer sich für das Präteritum und streut hier und da ein Perfekt ein, wohl um die Schwere der Präterialformen abzufedern. Tatsächlich wirkt das Perfekt oft auch genau so: wie ein verzweifelter Versuch, diese Passagen zu retten. Im Präteritum klingt das Ganze dann nämlich so wie hier in einer Szene, in der Maali von dem Telefonat mit seinem sterbenden Vater erzählt:
You were in a foreign airport, baking in heat, listening to the man you blamed for everything get the last word. No, Dada. Not this time. You grip the handle and put three more quarters in the payphone and imagine it was the slot machine at Pegasus.
‘Excuse me?’
You pulled back the lever and let it rip.
‘Your generation fucked this country. And then you ran away.’
‘You are lecturing me about quitting?’
You heard a gasp on the end of the line and you paused before saying the lines you had scripted in teenage bedrooms all jour life. ‘You have done nothing. And now you never will. I have taken images that will outlast us all. The only good thing you ever did was spawn me.’
Du schwitztest in der Hitze eines fremden Flughafens und hörtest zu, wie der Mann, der für dich an allem schuld war, das letzte Wort bekam. Nein, Dada. Diesmal nicht. Du kralltest die Finger um den Hörer, warfst noch drei Quarters in das Münztelefon und stelltest dir vor, dass es ein einarmiger Bandit im Pegasus war.
„Wie bitte?“
Du rissest den Hebel runter und ließest die Walzen rasen.
„Deine Generation hat dieses Land in die Scheiße geritten. Und dann hast du dich verpisst.“
„Du hältst mir einen Vortrag übers Aufgeben?“
Du hörtest ein Keuchen am anderen Ende und hieltest inne, bevor du die Zeilen sagtes, die du in deinem Jugendzimmer ewig einstudiert hattest.
„Du hast nichts geleistet. Und das wirst du auch nie. Ich habe Fotos aufgenommen, die uns alle überdauern werden. Das einzig Gute, das du je hingekriegt hast, bin ich.“
Schwer vorstellbar, dass überhaupt jemand so spricht, geschweige denn Maali, zumal in seiner Situation. Zugegeben, hier steht man als Übersetzer*in vor einem nur schwer zu lösenden Problem. Eigentlich bleibt einem nichts anderes übrig, als die Erzählstruktur in Bezug auf Tempus für das Deutsche neu zu erfinden.
Bei meiner Lektüre der Übersetzung kostet es mich in den Passagen im Präteritum ein wenig Überwindung, weiterzulesen. Ich lese möglichst schnell, das hilft ein bisschen, in den Passagen im Präsens mehr als bei denen im Präteritum. Trotzdem bleibe ich immer wieder hängen, an Ausrutschern im Ton wie diesem:
On most of the corpses, its spirit squats like a succubus, staring down like a grieving child, trying to figure out how to breathe itself back into its shell.
Auf den meisten Leichen hockt sukkubusartig der dazugehörige Geist, starrt einem trauernden Kinde gleich hernieder und weiß nicht, wie er sich zurück in seine Hülle hauchen kann.
Oder an inhaltlichen Unschärfen, wie in dieser Szene:
DD sits down on the table where you used to put your feed up and get shouted at. His dad was once posted as ambassador to an Arab state where putting your feet up was a sign of disrespect. DD had certain ticks socialised into him. Like the inability to apologise and the eagerness to disagree.
DD setzt sich an den Tisch, auf den du immer die Füße gelegt und dafür einen Anschiss kassiert hast. Sein Vater war mal Botschafter in einem arabischen Land, wo es als respektlos gilt, die Füße hochzulegen. DD hatte gewisse Tics eingeimpft bekommen. Zum Beispiel die Unfähigkeit, sich jemals zu entschuldigen, und den Hang zum Widersprechen.
Wieso sollte DD diese Tics „eingeimpft“ bekommen? Die Intentionalität, die das Verb impliziert, scheint nicht zu passen. Ein Blick ins Original ist aufschlussreich: „DD had certain ticks socialised into him.“ Hier steht das Verb thematisch auf einer ganz anderen, gesellschaftskritischen Ebene, die sich durch den Roman zieht. Und die morphosyntaktische Flexibilität, mit der ‚to socialise‘ hier eingesetzt wird, ist doch eigentlich eine Steilvorlage für die Übersetzung. Nur vier Seiten weiter lese ich dann:
DD notices the mess on the sofa. The reason why his absent mind had let him to sit on the coffee table which no one was allowed to put their feet on. It is the remains of the box under your bed.
DD bemerkt das Chaos auf dem Sofa. Daraufhin setzt er sich gedankenversunken auf den Couchtisch, auf den man eigentlich nicht mal die Füße legen darf. Denn dort sind die Überreste des Kartons von unter dem Bett verstreut.
Moment, was? DD hat sich doch gerade schon gesetzt, oder nicht? „Daraufhin“ fügt hier eine andere Abfolge ein. Dabei ist das Original ganz klar: DD hat sich schon gesetzt, er hat sich sogar direkt „auf“ und nicht „an“ den Tisch gesetzt, von dem hier die Rede ist. Außerdem klingt der nächste Satz jetzt so, als wäre das Chaos auf dem Tisch, nicht dem Sofa ausgebreitet. Flüchtigkeitsfehler, die spätestens im Lektorat hätte auffallen sollen. Und auf den folgenden Seiten stolpere ich über einige weitere solcher Ungenauigkeiten.
Mag sein, dass viele über diese kleinen Unstimmigkeiten einfach hinweglesen. Ich hoffe es! Denn ich wünsche dem Roman eigentlich viele, viele deutschsprachige Leser*innen. Und vielleicht hat, wer das Buch mit weniger hohen Erwartungen in die Hand nimmt, ja auch mehr Freude daran. Trotzdem: Die ausgereifte Übersetzung eines meisterhaften Romans, die ich mir erhofft hatte, ist Die sieben Monde des Maali Almeida nicht so richtig. Auf Deutsch liest sich der Roman leider eben doch wie eine in zu kurzer Zeit angefertigte Übersetzung, der eine zu oberflächliche Lektüre vorausgegangen und ein zu flüchtiges Lektorat gefolgt ist. Ironischerweise komme ich jetzt also doch zu dem Fazit, das ich mir so schön zurechtgelegt hatte: Eine gute Übersetzung braucht einfach Zeit. Mehr Zeit, als die Arbeitsbedingungen von Übersetzer*innen meist zulassen. Und dieser Roman hätte etwas mehr Zeit und Aufmerksamkeit bei seiner Übersetzung wirklich verdient.